Bis vor wenigen Jahren stand ich zusammen mit meinem Mann rund um die Uhr in unserer Bäckerei. Gefühlt waren wir 24 Stunden, 7 Tage die Woche arbeiten. Zeit für uns, geschweige denn für die Familie oder Freunde? Fehlanzeige. Bis mein Mann schwer erkrankte und wir grundsätzlich etwas in unserem Leben verändern mussten – und wollten! Die Frage, warum wir nicht vorher schon achtsam genug waren, beschäftigte mich lange.

Natürlich war uns lange vor der Krankheit klar, dass wir etwas anders machen müssen. Doch die immer präsente Angst vor der Veränderung und den Konsequenzen hielt uns damals zurück. Nachfolgend möchte ich daher einige leicht umsetzbare Tipps für jeden geben, der vor tiefgreifenden Veränderungen im Business steht.

Leicht umsetzbare Tipps bei Veränderungen

  1. Beschäftige dich mit dem Thema: Indem ich mich mit dem Thema beschäftige, werde ich automatisch in diesem Bereich wachsamer. Erkenne den Stress als solchen an, entscheide dich aktiv dafür, dagegen vorzugehen und ein gutes Stress-Management zu betreiben.
  2. Identifizier die Ursachen: Finde heraus, was genau dich stresst. Ist dein Arbeitspensum zu hoch? Stehen Geldsorgen im Vordergrund? Hast du Herausforderung mit den Mitarbeitern? Vielleicht mangelt es an Ordnung und Struktur?
  3. Optimiere dein Umfeld: Eliminiere alles im Außen, was dir unnötig Stress verursacht. Sei es Störquellen wie die Lautstärke an deinem Arbeitsplatz, Temperatur- und/oder Lichterverhältnisse. Das heillose Chaos am Schreibtisch oder ständige Störungen durch Anfragen und Telefonate, führen unweigerlich zu mehr Stress. Sei nicht ständig erreichbar, sondern nimm dir bewusst Auszeiten.
  4. Mach dein eigenes Ding: Bereits im Kleinkindalter sind wir darauf konditioniert von außen nach innen zu leben. Damit meine ich in die Außenwelt zu schauen und unsere Gedanken, Gefühle und somit auch unsere Handlungen und Ergebnisse davon abhängig zu machen, was andere von uns erwarten. Wir lassen uns also in ein bestimmtes Schema pressen. Dir fällt sicherlich eine Liste von Dingen ein, die man so tun, haben und erreichen muss, weil man sonst nicht erfolgreich und glücklich wird. Also „Sch*** drauf, was andere sagen“ – mach dein eigenes Ding! Sprich mit Menschen, die in ähnlichen Situationen schon Veränderungen in die richtige Richtung getätigt haben. Such dir also Verbündete. Höre nur auf Menschen, die bereits ihr Hamsterrad verlassen konnten oder einen ähnlichen Weg erfolgreich gehen oder bereits gegangen sind, den du auch gehen willst.
  5. Sei dir deiner vollen Verantwortung bewusst: „Die meisten Führungskräfte werden sich in ihrem Leben nicht bewusst, dass sie nur eine Person zu führen haben: nämlich sich selbst.“ (Zitat Peter Drucker/Managementdenker).  Gehe in die volle Verantwortung für dein TUN. Niemand sonst ist dafür verantwortlich, dass du dein Ergebnis erreichst.Denn eines ist gewiss: im besten Fall bleibt es, wie es ist, meistens wird es schlimmer. Wenn dich der Stress überwältigt und du einen Burnout erleidest, dann steht alles still – auch und v.a. dein Business!
  6. Disziplin und Durchhaltevermögen sind der Schlüssel bei jeglicher Veränderung. Stell dir diese Fragen zuvor: Welche Bedeutung gebe ICH meinem Anliegen? Macht es in meinen Augen Sinn für MICH diese Veränderung in mein Leben zu holen? Ist es für MICH machbar?

Tipps für den Alltag:

  • Morgenritual: z.B. Journaling= Dankbarkeit, wie mach ich den Tag großartig?
  • Morgenritual: Bewegung. Auch wenn nur 10 Minuten mit Powerposen speziell für dich
  • Planung: Monat-Woche-Tag
  • Bewusste Auszeiten einplanen. Timer stellen, Atmung beobachten oder auch bewusst lenken, Spaziergang Natur bewusst wahrnehmen
  • Feierabend gut gestalten. Dosierte Medienzeit, Bewegung, Lesen
  • Gedanken zum Tag aufschreiben: Was ist mir gut gelungen, wem konnte ich heute etwas Gutes tun, was will ich morgen besser, anders machen
  • Ernährung: Bewusst gesunde nährstoffreiche Lebensmittel wählen. Eigenen Rhythmus für Essenszeiten finden, ausreichend trinken

Akute Stresssituationen bewältigen durch:

  1. Raus in die Natur und aktiv laufen. So dass du außer Atem kommst.
  2. Vielleicht traust du dich in einem unbeobachteten Moment mal laut zu schreien. Das geht übrigens auch wunderbar im Auto.
  3. Anschließend über sich selbst lachen – Lachen ist die beste Medizin
  4. Tanzen und laut singen

Stell dir immer wieder diese Fragen:

WILL ich das?

Will ICH das?

Will ich DAS?