„Es gibt nur einen Weg, um Fehler zu vermeiden:

Keine Ideen mehr zu haben“

Albert Einstein

1968, Spencer Silver, kaum 30 Jahre alt, war ein Mitarbeiter in der campusähnlichen Unternehmenszentrale von 3M.

Ein Unternehmen im Mittleren Westen der USA.

Hier arbeiteten Tausende von Freigeistern eng mit erfahrenen Wissenschaftlern zusammen. Die Atmosphäre war locker, entspannt und anregend.

Damals bekam Silver den Auftrag einen Superkleber zu entwickeln. Er sollte widerstandsfähiger und stärker sein als alle bisherigen Klebstoffe.

Im Laufe des Experiments kam allerdings genau das Gegenteil heraus. Zwar auch ein Klebstoff, aber einer, der sich leicht ablösen ließ.

Silver war traurig, meinte sogleich, er habe versagt.

Später wird er darüber sagen: „Ich hatte die Lösung für ein Problem gefunden, nach dem ich noch suchte.

In der Tat hatte er soeben Papierwarengeschichte gemacht.

Allerdings bedarf es noch bis 1980 bis die Vorgesetzten vollends überzeugt waren und die ersten Post-it-Blöcke auf den Markt kamen.

Aus einem Fehler wurde ein Markenprodukt mit Milliarden-Umsätzen.

Was können wir daraus lernen?

Jeder von uns macht Fehler.

Das kann man nicht oft genug betonen. Und das ist auch ein gutes Zeichen – denn Fehler kann nur der machen, der arbeitet und aktiv ist.

Daher stellt sich ja die Frage, wie wir damit umgehen, dass wir nicht unfehlbar sind.

Was sollten wir denn nun tun, wenn ein Fehler passiert?

Auf den Fehler fokussieren?

Nach einem Schuldigen suchen?

Sich in endlosen Diskussionen darüber austauschen, wie der Fehler zustande kam?

Ich gehe in drei Schritten vor:

  1. Annehmen: Der Fehler ist passiert, das kann ich nicht ändern. Ich kann jedoch daraus lernen und es künftig besser machen.
  2. Loslassen: Wenn ich zu lange in der Fehlersuche und –analyse verweile, stecke ich fest. Dann gibt es keine Vorwärtsbewegung, kein Weiterkommen, keinen Erfolg, sondern nur Stagnation.
  3. Weitergehen: Die Fehleranalyse muss natürlich zu einem Learning führen. Das heißt Kopf hoch und nach vorne schauen. Wie geht es weiter? Was habe ich gelernt? Wie kann ich diesen Fehler zukünftig vermeiden? Wie mach ich es künftig anders/besser? Und zum Schluss stell ich mir auch die Frage: Wie kann ich den Fehler zu meinem Vorteil verwenden?

Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.

Konfuzius

Kennst du eigentlich FUCKUP-MEETINGS?

Mittlerweile sind sogenannte „FuckUp-Meetings“ oder „FuckUp-Nights“, in denen Mitarbeitende über ihre Fehler und ihr Scheitern berichten, schon weit verbreitet und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die Ziele dieser Treffen sind:

  • Sie ermöglichen, dass jeder zu seinen Fehlern zu stehen lernt
  • Sie geben dem Betroffenen die Chance, den Kopf wieder frei zu bekommen (loszulassen)
  • Sie geben allen anderen Mitarbeitern die Botschaft mit, dass Scheitern ein Teil des Prozesses ist.

Das ist dir zu viel?  Verstehe ich gut.

Dennoch: eine positive und offene Fehlerkultur ist mit Sicherheit etwas, von dem nicht nur die Menschen in deinem Umfeld, sondern auch du als Führungskraft profitierst.

Wie gehst du mit Fehlern deiner Mitarbeiter: innen um?

Wie gehst du mit eigenen Fehlern um?