So treibt man Perfektionisten in den Wahnsinn

Ich bin doch kein Perfektionist, ich bin nur genauer und gründlicher als andere.

Ohje, das kenne ich nur zu gut. Ich habe manchmal nächtelang über Angebote gebrütet und bin immer tiefer ins Detail eingetaucht. Immer fehlte noch etwas oder musste verändert werden.

Tja und dann war es manchmal zu spät. Ich habe die Abgabefrist nicht einhalten können. Schließlich lohnt es sich ja nicht, ein Angebot zu verschicken, das (in meinen Augen) nicht vollständig ist.

Findest du dich wieder?

Wenn du bei jedem dieser 5 Punkte JA sagen kannst, empfehle ich dir, die darauffolgenden 8 Tipps unbedingt auch zu lesen:

  1. Übermäßige Kritik an dir selbst: Du neigst dazu, deine Arbeit ständig zu überprüfen und findest immer wieder kleine Fehler oder Unvollkommenheiten, die andere wahrscheinlich nicht einmal bemerken würden
  2. Angst vor Fehlern: Die Vorstellung, Fehler zu machen, versetzt dich in Stress oder verhindert sogar, dass du bestimmte Aufgaben überhaupt angehst. Du hast Angst, dass ein Scheitern dein Ansehen oder die Wertschätzung anderer reduziert.
  3. Zeitliche Überlastung: Du investierst übermäßig viel Zeit in Projekte, um sicherzustellen, dass sie absolut perfekt sind, und vernachlässigst möglicherweise andere wichtige Aufgaben oder Projekte.
  4. Schwierigkeiten beim Delegieren: Du hast Schwierigkeiten damit, Aufgaben an andere abzugeben, weil du befürchtest, dass sie die Aufgaben nicht so perfekt erledigen können, wie du es tun würdest.
  5. Unrealistische Standards: Du setzt dir unrealistisch hohe Standards, die schwer zu erreichen sind und oft zu Enttäuschungen führen. Perfektionismus führt häufig zum Tunnelblick: Egal, was du erreichst es, es ist nie gut genug.

Um diesen ständigen Druck „PERFEKT“ sein zu müssen loszuwerden, habe ich hier 8 Tipps für dich:

  • Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um deine Gedanken und Gefühle bezüglich deiner Arbeit zu analysieren. Identifiziere, wann du dich unter Druck setzt, um perfekt zu sein. Sei dir bewusst, dass Perfektionismus – je nach Kontext (Uhrmachen, Elektriker…) – absolut wichtig ist. Und dann schau dir die Bereiche in deinem Leben an, wo Perfektionismus ein Vorankommen behindert.
  • Akzeptanz: Erkenne an, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lernprozesses sind. Sie bieten Gelegenheit zur Verbesserung und Weiterentwicklung. Ohne Fehler wäre so manches Produkt nicht entstanden – Post It zum Beispiel.
  • Realistische Ziele setzen: Setze dir Ziele, die anspruchsvoll, aber erreichbar sind. Das ermöglicht dir, kontinuierlich voranzukommen, anstatt im Streben nach Perfektion zu bleiben.
  • Delegieren: Lernen, Aufgaben an andere abzugeben und ihnen Vertrauen zu schenken. Dies kann dir nicht nur Zeit verschaffen, sondern auch frische Perspektiven einbringen.
  • Zeitmanagement: Setze dir klare Zeitgrenzen für Aufgaben. Dies hilft, deine Produktivität zu steigern und verhindert, dass du dich im Detail verlierst.
  • Selbstmitgefühl: Sei nachsichtig mit dir selbst und erkenne an, dass du nicht immer alles perfekt machen musst. Selbstmitgefühl fördert deine psychische Gesundheit und dein Wohlbefinden.
  • Feedback suchen: Beteilige andere an deinem Prozess. Externes Feedback kann dir eine realistischere Perspektive auf deine Arbeit geben.
  • Erfolge feiern: Erkenne und feiere deine Erfolge, auch wenn sie nicht perfekt sind. Das stärkt dein Selbstvertrauen und motiviert dich, weiterzumachen.

Perfektionismus ist bei steigendem Arbeitsaufkommen eine echte Stressfalle. Mittlerweile ist es so, dass es für jeden Einzelnen heute immer mehr Zeitdruck gibt. Viel mehr Arbeit muss in immer kürzerer Zeit erledigt, Entscheidungen müssen schnell getroffen werden.

Das führt dann bei Perfektionisten schnell dazu, dass sie ihren eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden können. Sie setzen sich immer mehr unter Druck, können nicht mehr richtig herunterfahren und sich erholen.

Perfektionismus kann!! eine Stufe zum Burnout sein.

Du bist so viel mehr als das Ergebnis deiner Arbeit.