Die Verbindung zwischen unserem Selbstwert und der Arbeit, die wir leisten, ist tiefgreifend und prägt maßgeblich unsere Persönlichkeit.
Je mehr ich darüber nachdenke und meine eigenen Erfahrungen reflektiere, desto klarer wird mir, wie sehr Arbeit zu einem entscheidenden Bestandteil unserer Identität geworden ist. Doch birgt diese Verbindung auch eine gefährliche Tendenz: Unser Selbstwert wird zu einem Fremdwert. Stress wird zum Statussymbol und unbemerkt überschreiten wir dabei oft unsere Grenzen.
Die Thesen, dass wir uns von der Arbeit stressen lassen, weil wir unseren Selbstwert damit verknüpfen, regt zum Nachdenken an.
Arbeit dient nicht nur dem Broterwerb, sondern auch als Mittel zur Erreichung von Beziehungen, Anerkennung und Erfolg. In diesem Prozess verlieren wir jedoch häufig aus den Augen, dass unser Selbstwert in den Hintergrund rückt und einem Fremdwert Platz macht. Stress wird zur Quasi-Währung des Erfolgs und wir glauben, dass ein stressiger Lebensstil mit Produktivität gleichzusetzen ist.
Es ist an der Zeit, hinter den Kulissen zu schauen und zu verstehen, was wirklich hinter dem Stress steht. Jeder Stress hat eine emotionale Komponente, die auf unerfüllte Bedürfnisse hinweist. Um effektiv mit Stress umgehen zu können, müssen wir uns diesen Emotionen stellen und uns fragen: Was steckt wirklich hinter dem Stress?
Die Hürde besteht darin, den eigenen Stress zu erkennen. Bei jedem individuell unterschiedlich manifestiert, sind es oft kleine Anzeichen, die auf akuten oder chronischen Stress hinweisen. Für mich persönlich äußert sich Stress in einer kurzen Zündschnur, knappen Antworten, einer geringen Kompromissbereitschaft oder Rückzug. Jeder von uns hat seine eigenen Stressindikatoren – sei es das hektische Hin-und Herlaufen, das Gefühl, nichts zu Ende zu bringen, das Gefühl perfekt sein zu müssen oder die morgendliche Erschöpfung und das Empfinden jeder Aufgabe als überaus anstrengend.
Wenn wir kurzzeitig gestresst sind, können wir dies in der Regel gut bewältigen. Doch langfristiger Stress birgt ernsthafte, nicht zu unterschätzende Gefahren für unsere Gesundheit, sowohl körperlich als auch psychisch. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, rechtzeitig zu erkennen, wann wir uns im Stress befinden, um wirksame Maßnahmen zur Entspannung einzuleiten. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass Stress nicht nur eine externe Realität ist, sondern dass er tiefe emotionale Wurzeln hat. Die Auseinandersetzung mit diesen Emotionen ermöglicht nicht nur eine nachhaltige Stressbewältigung, sondern auch eine Rückkehr zu einem gesunden Selbstwertgefühl, das nicht länger von äußeren Erfolgsfaktoren abhängt. Wenn wir diese Herausforderungen annehmen, könnenwir nicht nur den Ursachen des Stresses begegnen, sondern auch Wege zu einem ausgeglichenen Lebensstil finden.
Nimm dir heute 10 Minuten Zeit für eine ehrliche Selbstreflexion. Setze dich hin, atme tief durch und denke über die letzten Tage nach. Notiere in einem kurzen Tagebucheintrag, welche Momente Stress ausgelöst haben. Versuche dabei, nicht nur Äußeren zu betrachten, sondern greife tiefer und frag dich: Welche Bedürfnisse stehen da im Hintergrund?
Sobald du das für dich klargestellt hast, überlege dir eine kleine Aktion, um diese Bedürfnisse in den Fokus zu rücken. Das kann schon mit einer kurzen Auszeit während der Arbeit oder dem bewussten Setzen von Grenzen beginnen. Wenn du magst, teile deine Erfahrungen mit mir. Mach diesen kleinen Schritt heute und schau, wie er sich auf dein Wohlbefinden entwickeln kann. Deine Bedürfnisse verdienen Aufmerksamkeit und Wertschätzung – fang am besten jetzt an.
Du schaffst das!