Wo alles Schreien nichts nützt…
Alcatraz
Das legendäre Hochsicherheitsgefängnis in der Bucht von San Francisco war berüchtigt für die grausamen Haftbedingungen, derer die Gefangenen ausgesetzt waren.
Die Häftlinge hausten in winzigen Einzelzellen und hatten strengstes Redeverbot.
In Alcatras herrschte geisterhafte Stille, nur durchbrochen von den hallenden Schritten der Aufseher, dem metallenen Rattern beim Öffnen und Schließen der Zellentüren und dem Klirren von Schlüsseln und Ketten.
Nicht wenige Häftlinge verloren unter diesen Umständen ihre Nerven. Edward Wutke schnitt sich 1937 in seiner Zelle mit der Klinge eines Bleistiftspitzers die Halsschlagader auf – der erste Selbstmord seit der Eröffnung des Hochsicherheitsgefängnisses.
Auch Al Capone war nach seiner Freilassung nicht mehr derselbe: Sein Geisteszustand hatte erheblich gelitten.
„Hellcatraz“ nannten Insassen die Insel.
Warum erzähle ich dir nun davon?
Schließlich hat das Gefängnis seit mehr als 50 Jahre ausgedient. Die letzten Häftlinge verließen die Insel 1963.
Ich kann mir gut vorstellen, wie zwar im Außen in Alcatraz Stille herrschte, doch in den Köpfen der Häftlinge war es so laut wie nie zuvor.
Vielleicht kennst du das Gefühl auch, im Außen absolut kontrolliert, absolut sicher „funktionieren“. Reibungslos und ruhig, fast schon automatisch, läuft der Arbeitsalltag.
Im Inneren sieht das dann oft völlig anders aus.
Negative Gedanken, Gedankenkreisen und Grübeln quälen dich manchmal bis in die Nacht hinein.
Bei deiner Grübelei handelt es sich um einen anhaltenden Denkprozess, bei dem es keinen Endpunkt gibt. Die Gedanken drehen sich im Kreis.
Grübelgedanken richten sich in der Regel auf vergangene Ereignisse wie Unterhaltungen und Treffen mit anderen Menschen. Dabei denkt der oder die Grübelnde hauptsächlich über sich selbst nach – über die eigene Haltung, Fehler und Eigenschaften. Ständig ploppt die Frage auf: Was wäre, wenn…
Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen, kommt dein Geist einfach nicht zur Ruhe. Die Sorgen wachsen, die Selbstzweifel ebenfalls. Das schlägt dann irgendwann auf die Psyche und kann dich sogar krank machen.
Das passiert dann, wenn das Abwägen, Sinnieren, Drehen und Wenden irgendwann in ein abwertendes Denkmuster mündet.
Dann fokussieren sich die Betroffenen nur noch auf abstrakte Szenarien, auf Ängste, Defizite, Fehler und negative Gefühle.
Manche Menschen neigen mehr als andere dazu, sich in kreisenden Gedanken zu verlieren. Forscher haben unlängst einige Persönlichkeitsmerkmale identifiziert, die auffallend oft zur Grübelei neigen.
Dazu zählen zum Beispiel die
- Perfektionisten
Ich kenne unzählig viele Führungskräfte die sich selbst als Perfektionisten beschreiben.
Auch ich habe mich viele Jahre dazu gezählt.
Irgendwann habe ich erkannt, produktiv ist dieses Denkmuster nun wirklich nicht. Während problemorientiertes Nachdenken auf eine Lösung ausgerichtet und in der Regle an einem konkreten Sachverhalt festgemacht wird, sieht das bei der Rumination – dem ständigen Wiederkäuen – ganz anders aus.
Essenziell um dem ein Ende zu bereiten ist allerdings, dass du bewusst wahrnimmst, dass du wieder einmal in einer Denkschleife verfangen bist.
STOP dein Gedankenkarussell
Ich verrate dir hier die Zwei-Minuten-Regel
Wenn du nicht weißt, ob du grübelst oder ob deine Gedanken zielführend sind, versuch zwei Minuten genau und auf dieselbe Art und Weise weiter nachzudenken.
Stell dir nach zwei Minuten diese Fragen:
- Bin ich mit einer Problemlösung vorangekommen?
- Habe ich etwas verstanden, was mir vorher noch nicht klar war?
- Bin ich in der Zeit weniger selbstkritisch mit mir umgegangen?
Wenn du nicht eine der Fragen klar mit JA beantworten kannst, handelt es sich bei deinem Denkstil wahrscheinlich um Grübeln.
Versuch nun dich abzulenken und den Denkprozess zu unterbrechen.
Probiere zum Beispiel:
- den Fokus auf die Außenwelt zu legen
- Musik zu hören
- Zu telefonieren
- ein inneres Stopp-Zeichen zu setzen
- deine Gedanken aufzuschreiben
- Anders bewerten
- Mach dir klar, dass es nur Gedanken sind – keine Tatsachen
Um dem Gedankenkarussell ein Ende zu bereiten und endlich wieder gelassen in die Zukunft zu blicken habe ich mein LEAD YOURSELF FIRST – Programm entwickelt.
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