Salu…. Was?
Hä? Was hat das mit Führung zu tun?
Der Begriff Salutogenese wurde in den 70er Jahren durch Antonovsky geprägt und bedeutet wörtlich übersetzt ENTSTEHUNG VON GESUNDHEIT, physisch wie psychisch.
In einer Metapher hat Antonovsky das sehr plastisch dargestellt.
Darin beschreibt er das Leben als Fluss, in dem sich der Mensch schwimmend behaupten muss. Im Flussverlauf treten immer wieder neue Situationen und potenzielle Gefahrquellen auf.
Die Fließgeschwindigkeit ändert sich ständig, von träge dahin gleitendem Wasser bis zu bedrohlichen Stromschnellen. Immer wieder tauchen Strudel auf, die eine Herausforderung darstellen. Abbiegungen verlangen von dem Schwimmer eine Entscheidung, in welche Richtung es weitergehen soll.
Es stellt sich die Frage: „Wie wird man, wo immer man sich im Fluss befindet, ein guter Schwimmer?“
Primär geht es um die Bedingungen von Gesundheit und Faktoren, welche die Gesundheit schützen und erhalten.
Doch lässt sich dieses Modell auf alles übertragen was uns an Herausforderungen im Leben begegnet.
Zentraler Aspekt des salutogenetischen Modells bildet das Kohärenz-gefühl.
Damit sind das Grundgefühl und zugleich auch eine Wahrnehmungsweise der Welt gemeint, dass wir das, was um uns herum geschieht, ausreichend verstehen und auch beeinflussen können.
Er hat drei Faktoren ermittelt:
- Der erste Faktor ist das Gefühl, die Dinge, die einem Widerfahren, zu verstehen und einordnen zu können. Ein Unternehmer, eine Unternehmerin, der/die klärt, ob die Mitarbeitenden verstanden haben, warum eine Entscheidung getroffen wurde oder warum ein bestimmter Veränderungsprozess stattfindet, schafft die Basis für den Faktor 1: dem Gefühl von VERSTEHBARKEIT
- Der zweite Faktor ist das Gefühl der Machbarkeit. Führungskräfte, die erfragen, inwieweit die Mitarbeitenden das Gefühl haben, die gestellte oder veränderte Aufgabe auch bewältigen zu können und sie hierbei aktiv unterstützen, fördern Faktor 2: das Gefühl von MACHBARKEIT
- Der dritte Faktor ist das Gefühl der Sinnhaftigkeit. Wer hier die Sinnhaftigkeit einer Maßnahme, eines Ablaufs oder einer Veränderung vermittelt, hat die Resilienz/Wiederstandskraft der Mitarbeitenden gestärkt.Faktor 3 SINNHAFTIGKEIT
Salutogen führen heißt, alle drei Faktoren als Leitlienen für gesundes Führungsverhalten nutzen. Viele Entscheidungen in Unternehmen werden aus ökonomischen oder auch politischen Gründen getroffen. Das WARUM ist für Mitarbeitende nicht immer offensichtlich.
Es geht um klare Kommunikation. Wenn die Belegschaft weiß dass es um entsprechende Fakten geht, können sie es eher akzeptieren und verstehen das Vorgehen. Wenn sie befähigt werden und dann überzeugt sind, die (neue) Aufgabe bewältigen zu können, fühlen sie sich unterstützet und gestärkt. So können sie ein Ziel und ein Ergebnis hinter den Maßnahmen oder einer Entscheidung erkennen.
Ganz klar ist, wer die Mitarbeitenden bei den drei Faktoren nicht mitnimmt, riskiert innere Kündigung, fehlende Leistungsbereitschaft, hohe Krankenstände und ein wenig förderliches Arbeitsklima. Konflikte im Miteinander zwischen Mitarbeitende und Führungskraft sind dann oft die Folge.
Zum salutogenen Führen gehören auch noch 3 andere Bausteine.
- Zum einen ist es ein partnerschaftliches Führen, beinhaltet:
- Vertrauens- und respektvoller Umgang
- Mitarbeitende werden an Entscheidungsprozessen beteiligt
- Beteiligung der Mitarbeitenden am wirtschaftlichen Erfolg (monetär oder durch Feiern erreichter Ziele)
- Entwicklungsförderung der Mitarbeitenden
- Regemäßig positives und aktives Feedback fördern
- Reduzierung der Stressbelastung
- Reduzierung vom Burnout-Risiko
- Soziale Unterstützung/Rückradstärkung
- Wer sich gut unterstützt fühlt von seinem Chef und Kollegen, hat eine höhere Stressresilienz
- Arbeitsplatzbezogene Ängste und Krankmeldungen reduzieren sich
- Durch unterstützendes Verhalten ensteht ein hohes Vertrauen und die Leistungsbereitschaft steigt
Für mich ist eine salutogene Führung (gesunde Führung) nicht nur ein Führungsinstrument, sondern vielmehr eien innere Haltung, eine Frage der Persönlichkeitsbildung und der Wertschätzung, die jeder für sich und andere empfindet.
Kurz um, salutogen führen ist für Führungskräfte von zentraler Bedeutung.